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Santiano singen für die "Retter in der Not"

  • Veröffentlicht: 28.06.2024
  • 17:08 Uhr
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© Electrola

Das Wichtigste in Kürze

  • Nachdem die größte Shanty-Band Deutschlands im letzten Jahr das Album "Doggerland" veröffentlichte und dieses ausführlich betourt, veröffentlichen Santiano nun einen Song für die Seenotretter auf der Nord- und Ostsee – die Einnahmen aus "Retter in der Not" gehen an die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS).

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Santiano sind nicht weniger als ein Phänomen innerhalb der deutschen Musiklandschaft. Das kann man schon an den blanken Zahlen und Fakten ablesen: Ihre Alben gehen immer auf die 1, sie haben mehr als fünf Millionen verkaufte Tonträger, über eine Milliarde Album-Streams, und etliche Gold-, Platin- und Diamant-Awards. Seit ihrem ersten Longplayer segeln sie immer mit strammem Rückenwind an der Spitze der Albumcharts entlang.

Aber Santiano sind in politischen Dingen auch das, was man ruhigen Gewissen "stabil" nennen darf. Sie positionieren sich klar gegen rechts, auch wenn sie dabei schon mal einen Shitstorm kassieren von vermeintlichen Fans, die sich aber nicht selten als rechte Bots oder wutbürgerliche Dauer-Kommentierer entpuppen. Santiano spenden außerdem viel Geld an soziale Projekte und starten zum Beispiel auch mal Aktionen wie ein exklusives T-Shirt-Motiv mit der Umweltschutzorganisation Sea Sheppard. Axel Stosberg (Gesang, Mundharmonika, Perkussion) sagte der "BZ" in einem Interview im April: "Eine Band mit Haltung zu sein, das war uns von Anfang an wichtig. So haben wir uns auch diese gewisse Ernsthaftigkeit erspielt oder auch erstritten, zum Teil auch unter erheblichen Verlusten, schließlich haben wir uns mit unserer Haltung gegen rechts nicht nur Freunde gemacht."

Björn Both (Gesang, Gitarre, Bass, Didgeridoo) ärgerte dabei vor allem die Politisierung der Seenotrettung, die es in Nord- und Ostsee durch Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) immer schon gab – die aber nun durch die Situation im Mittelmeer, wo immer wieder Geflüchtete auf überfüllten Booten ertrinken, von rechts politisiert wird. Both sagte dazu: "Da waren wir auch ein bisschen auf Krawall gebürstet, als wir genau auf diese Diskrepanz hinweisen wollten: Die eine Seenotrettung ist gut, die andere schlecht. Was haben wir gemacht? Am gleichen Tag einen guten Betrag sowohl an die DGzRS als auch an 'Seawatch' überwiesen – und das veröffentlicht."

Mit ihrem neuen Song "Retter in der Not" wollen Santiano nun vor allem den ehrenamtlichen Retter:innen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger eine Hymne singen. Sie ist zuständig für den Such- und Rettungsdienst auf Nord- und Ostsee. Mehr als 1.000 Seenotretter sind auf 60 Rettungseinheiten Jahr für Jahr rund 2.000 Mal im Einsatz – rund um die Uhr, bei jedem Wetter, freiwillig, unabhängig und spendenfinanziert. Seit der Gründung 1865, vor nahezu 160 Jahren, hat die DGzRS mehr als 86.000 Menschen aus Seenot gerettet oder Gefahr befreit. Die Erlöse des Santiano-Songs gehen komplett an die DGzRS. Das hat auch mit persönlich erlebtem zu tun: Bandmitglied Pete Sage und seine Frau sind im vergangenen Jahr auf der Ostsee mit ihrem Boot gekentert und konnten nur dank der Hilfe der Seenotretter gerettet werden.

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