Apocalpytica spielen (wieder) Metallica
Niemand, der Apocalyptica Ende der 90er mal live erleben durfte, wird dieses Konzert jemals vergessen. 1998 spielten die Finnen zum Beispiel auf der Zeltbühne des Hurricane Festivals. Schon der Anblick sitzender Musiker war damals ein wenig verwirrend. Auch die Instrumente kannte man nicht in dieser Häufung von einem Rock- und Indie-Festival: Eicca Toppinen, Paavo Lötjönen (die auch heute noch dabei sind) und ihre zwei Mitstreiter spielten massige Violoncellos, die fast die Größe eines Kontrabasses haben. Als sie dann ihre Cellobögen in Bewegung versetzten und die ersten mächtigen Töne erklangen, gab es kein Halten mehr. Denn man kannte ja, was die vier Finnen auf die Bühne brachte: Ihr 1996 veröffentlichtes Debütalbum war eine Hommage an ihre Lieblingsband. Und das war eben kein Klassik-Orchester oder -Ensemble, sondern die Thrash-Metal-Legende Metallica. Songs wie "Enter Sandman", "Master Of Puppets" oder "Creeping Death" hatten auch mit dieser Instrumentierung eine Wucht und eine Härte, die den E-Gitarren in Nichts nachstand. Die Balladen wiederum – "The Unforgiven" oder "Wherever I May Roam" – wurden zu instrumentalen Klangreisen, die offenlegten, wie viel Schönheit und Schwere in so einem Metallica-Song stecken können. Über die Jahre erweiterten Apocalyptica ihr Programm um weitere Metal-Interpretationen von Bands wie Slayer und Sepultura und holten auch Drums und Percussions mit auf die Bühne, um ihrem Sound noch mehr Kraft zu verleihen.